er fragte nicht nach mir, sondern erkundigte sich voller Neugier nur nach
meiner Lebensweise und nach der Ausstattung meiner Wohnung. Schließlich
machte er der Modistin den Vorschlag, sie möchte eines Tages, wenn sie mir
Sachen zu bringen hätte, diese ihm anvertrauen und ihm ihre Kleider geben,
damit er in dieser Verkleidung die Bestellung bei mir ausrichten könne.
Seine Geliebte, die sich bis dahin niemals über ihn zu beklagen gehabt
hatte, hegte keinen Argwohn und gab ihre Einwilligung. Als einige Tage
darauf Fräulein Bertin ihr einen Hut für mich mitgab, ging sie zu Mille, gab
ihm ihre Haube, ihren Mantel und alle andern weiblichen Kleidungsstücke, die
er brauchte. Er nahm die riesige Schachtel, die den Hut enthielt, in beide
Hände und ging, während sie sich in sein Bett legte, um seine Rückkunft zu
erwarten. Man ließ ihn zu mir herein; ich war überrascht, ein neues Gesicht
zu sehen, und sprach dieses gegen ihn aus. Die vorgebliche Modistin
antwortete mir, ihre Kameradin sei krank und sie sei daher vom Geschäft
beauftragt, sie zu vertreten. Sie freue sich dessen außerordentlich; denn
sie habe ja schon viele Damen und Fräulein gesehen, sie sehe alle Tage
welche, aber noch niemals habe sie eine so reizende gesehen; mit Recht nenne
man den Ort, den ich bewohne, einen Tempel, denn ich sei eine Göttin.
Schmeichelei vergiftet den Mann, noch leichter die Frau und folglich auch
mich.
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